Sunday, March 09, 2003

STUDIE

Heise: "Wir können gar nicht alle jungen Männer annehmen, die an unsere Türen klopfen"

Nach einer wissenschaftlichen Studie ist die Bereitschaft zum Gehorsam ein wichtiger Grund für Selbstmordattentäter
Selbstmordattentäter sind ein Phänomen auf institutioneller Ebene. Organisationen und deren charismatische Führer haben größeren Einfluss als Bildungsweg, sozio-ökonomischer Status oder das Wesen der Persönlichkeit. Der einzig wirksame Schutz besteht darin zu verhindern, dass junge Menschen zu Terroristen werden.
Mit diesen Sätzen umreißt Scott Atran vom Institute for Social Research an der University of Michigan und dem CNRS-Institut Jean Nicod in Paris seine "Genesis of Suicide Terrorism" in Science.

Die Art des Widerstandes ist nicht neu: Die jüdische Sekte der Zealoten (Sicari) benutzten eben diese Waffe gegen die Römer in Judäa, und später die Ismailiten (die Hashashin oder Assassinen) gegen die Christen zur Zeit der Kreuzzüge.

Ob die Demütigungen Arafats dazu beitrugen oder andere Ursachen: seit Februar 2002 sind mehr Anschläge verübt worden als in den Jahren 1993-2000 zusammengenommen. Die israelische Politik der Stärke eint die Gegner. So brachte ein Saudi nach dem Attentat einer 18jährigen Palästinenserin in Jerusalem mehr als 100 Millionen US-Dollar an Spenden für den Widerstand zusammen. Verschärfung ebenso auf internationaler Ebene. Im Dezember stellte die UN fest, dass sich Al-Qaida in 40 Ländern reaktiviert hat und inzwischen zunehmenden Einfluss auf die politische Klasse nimmt.

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