Friday, November 01, 2002

FAME UPDATE FAME UPDATE

CHECK EKOSYTEM Favorites of the Month for FAHRENHEIT451 PROPAGANDA

INTERNET

Hier gibts den ersten Sexbot zum Downloaden und spielen www.sexybots.com

have fun

Thursday, October 31, 2002

USA

Heise: Wir werden immer besser
Pentagon will Netzwerke noch besser gegen Eindringlinge schützen; Iraks Glasfasernetze sind im Kriegsfall nicht mit Infowar-Mitteln lahmzulegen

Wie der für Aufklärung bei der US-Armee zuständige Generalleutnant Robert Noonan auf der jährlichen Tagung von Old Crows über "Combating Terrorism: What's changing in Electronic Warfare and Information Operations" erklärte, wurden die mit dem Internet verbundenen Netzwerke des Pentagon im letzten Jahr 14.500 Mal angegriffen. Bei 70 Versuchen soll es den Angreifern gelungen sein, auch in das Netz einzudringen, Schaden hätten aber nur drei Vorfälle angerichtet.
ANOTHER ONE BITES THE DUST

Spiegel: Run-DMC-Rapper im Plattenstudio getötet
Der Rapper Jam Master Jay, Mitglied des US-Trios Run DMC, ist in einem New Yorker Plattenstudio erschossen worden. Der 37-Jährige wurde mit einem Schuss in den Kopf getötet.

RIP JAM MASTER JAY

Wednesday, October 30, 2002

ISRAEL

Scharon will israelische Nestbeschmutzer wegsperren
Die Likud-Partei des israelischen Ministerpräsidenten Ariel Scharon will hart gegen Menschenrechtler vorgehen. Israelis, die dem Kriegsverbrecher-Tribunal in Den Haag Vergehen in den Palästinensergebieten melden, sollen bis zu zehn Jahre hinter Gitter.

"DEMOKRATIE" kann ich da nur sagen..

Tuesday, October 29, 2002

FREIHEIT FÜR MARCO CAMENISCH

Transkript einer Rede des Anwalts von Marco Camenisch an einer Pressekonferenz am 5. Juni 2002

Freiheit für alle politischen Gefangen! geiler slogan hä..
MOSKAU

Heise: Das Gespenst aus der Flasche befreit?
Die russische Regierung hat demonstriert, dass sie chemische Waffen herstellt und einsetzt - und sie droht auch, in Zukunft entsprechende Mittel zu verwenden



PALÄTINA

Tages-Anzeiger: Arafat stellt neues Kabinett vor
Nach starkem innen- und aussenpolitischem Druck hat Palästinenser-Präsident Yassir Arafat am Dienstag sein neues Kabinett vorgestellt. Arafat machte Israel zudem ein Friedensangebot.
MOSKAU

Tages-Anzeiger: Moskau: Verwirrung um Todesursache
Die russischen Gesundheitsbehörden haben einen Bericht der Staatsanwaltschaft als ungenau zurückgewiesen, wonach bei der Stürmung des Moskauer Theaters doch 45 Geiseln durch Schusswunden getötet wurden.
GUANTANAMO BAY

Sie haben mich zum Tier gemacht
Nach monatelanger Gefangenschaft haben die USA drei Afghanen und einen Pakistani aus Camp X Ray frei gelassen. Die Männer beschweren sich bitter über die Haftbedingungen in Guantanamo Bay auf Kuba. Die lange Isolationshaft habe sie zum Tier gemacht.

Nach neuen Angaben haben die Amerikaner sogar einen 105 Jährigen Afghanen in Guantanamo...muss ein sehr gefährlicher terrorist sein
MOSKAU

Spiegel: "Die Geiselnehmer wollten alle freilassen"

laut aussagen eines tschetschenischen politikers haben die rebellen via natel mitgeteilt das sie am montag morgen alle geiseln freilassen werden. Die russen hätten gestürmt um zu verhindern das die rebellen zu helden werden. propaganda?
Tschetschenien

Spiegel: Russischer Hubschrauber abgeschossen - vier Tote

EU

Spiegel: Diplomatischer Eklat zwischen Blair und Chirac
Tony Blair und Jacques Chirac haben sich einen heftigen Streit über die Zukunft der EU-Agrarsubventionen geliefert. Der französische Präsident sagte ein für Dezember geplantes Treffen mit Blair ab und warf dem britischen Premierminister beispiellose Unhöflichkeit vor

das ist wiedereinmal ein gutes beispiel das aufzeigt wieviel der westen wirklich von freien märkten und neoliberalismus hält. Solange nur die afrikaner asiaten und das ganze andere faule pack ihre wirtschaft reformieren und umrüsten müssen ist alles in ordnung, sobald sich aber eine westliche nation an die eigenen regeln halten sollte ist drauf geschissen. Zitat Chirac: "für die französischen agrar-subentionen werde ich zum europäischen milosevic"

Monday, October 28, 2002

ISRAEL

Wie man seine Kritiker mittels eines einzigen Wortes zum Schweigen bringt
übersetzung eines Artikels von Robert Fisk vom 22.10
GRAF

Update bei EYEGASM mit MOAS-Trains aus der Schweiz und Norwegen und San Francisco subways
ISRAEL

Haaretz-daily: Rights group: number of still-born births in W. Bank up 500%

Seit dem Ausbruch der 2. Intifada nahm die Zahl der frühgeburten in dörfern und städten der westbank um 500% zu, es gab es mindestens 36 geburten an strassensperren, rund 600 ambulanzen wurden daran gehindert kranke und verletzte zu transportieren und mind. 140 mal wurden Krankenwagen und ärtzte von der Israelischen Armee angegriffen, diese zahlen nennt die israelische friedensorganisation physicans for human rights
USA

Spiegel: Hunderttausende protestieren weltweit
Mit friedlichen Demonstrationen haben sich Menschen weltweit gegen die Irak-Politik der USA gewandt. Allein in Washington gingen bis zu 100.000 Menschen auf die Straße.

auch der amerikanischen öffentlichkeit schein langsam zu dämmern dass irgendwas nicht stimmt. washinton hatte 100'000 und san francisco um die 50,000 (+nico!) Demonstrananten die gegen einen möglichen Irak-Feldzug protestiert haben. Desweiteren gab es weltweit demonstrationen darunter in london, barcelona, berlin, paris und rotterdam.ta
UN

Tages-Anzeiger: Frankreich will Änderungen an Irak-Resolution
Frankreich hat sich erneut für Korrekturen der von den USA vorgeschlagenen Sicherheitsrats-Resolution zum Irak ausgesprochen. Der US-Entwurf enthalte widersprüchliche Elemente, erklärte der französische Aussenminister Dominique de Villepin.
ISRAEL

Tages-Anzeiger: Israelische Armee zerstört vier Häuser in Jenin
Die israelische Armee hat in der Nacht zum Montag in der palästinensischen Stadt Jenin vier Häuser zerstört. Die Häuser sollen den Familien mutmasslicher Extremisten gehört haben.

Das zerstören von Wohnhäusern verstösst gegen die Genfer Konvention. Die daran teilnehmenden Soldaten, die Befehlshaber der Armee und Ariel Sharon gehören dafür nach Den Haag
BRASILIEN

Lula da Silva gewinnt Präsidentenwahl
Der frühere Gewerkschaftsführer Luiz Inacio Lula da Silva hat die Präsidentenwahl in Brasilien klar gewonnen.

TSCHETSCHENIEN

tages-anzeiger: Tschetschenen wollen Friedensverhandlungen
Gemeinsam mit internationalen Delegierten suchen tschetschenische Rebellen auf einem Kongress in Kopenhagen nach einer friedlichen Lösung für die abtrünnige Kaukasusrepublik.

tages-anzeiger:EU-Treffen von Kopenhagen nach Brüssel verlegt
Das Treffen zwischen der EU-Spitze und dem russischen Präsidenten Wladimir Putin ist von Kopenhagen nach Brüssel verlegt worden. Grund war der Unmut Putins über einen tschetschenischen Weltkongress, der in Kopenhagen stattfindet.
MOSKAU

Heise: Der Giftgaseinsatz in Moskau
Allem Anschein nach handelt es sich um ein noch geheimes militärisches Giftgas, dessen Herstellung und Einsatz geächtet wäre

es wird langsam kritik laut am vorgehen russlands. Das von den spezialeinheiten eingesetzte gas hat immerhin rund 17% der Geiseln getöten über allfällige langzeitfolgen für die überlebenden wird noch gar nicht gesprochen. Bei der ganzen Aktion haben die rebellen 4 leute getötet, die russischen sicherheitskräfte hingegen 117. Es stellt sich die frage ob der einsatz des gases gerechtfertigt war, da die russen nicht wie zuerst angeben nach erschiessungen der ersten geiseln, sondern anscheinend zu einem vorher festgelegten zeitpunkt zugeschlagen haben.
ta
MOSKAU

Spiegel: Putin droht Terroristen mit Massenvernichtungswaffen
Nach dem gewaltsamen Ende der Geiselnahme in Moskau hat Wladimir Putin angekündigt, im Kampf gegen den Terrorismus Gleiches mit Gleichem zu vergelten. Die Bundesregierung forderte die EU unterdessen auf, mit dem russischen Präsidenten über seine Tschetschenien-Politik zu sprechen.

Presseschau:

"New York Times", USA: "Die Bereitschaft der tschetschenischen Rebellen, Zivilisten zu ermorden, einschließlich der Berichte, dass sie vor Tagesanbruch am Samstag mit dem Töten von Geiseln begonnen hatten, ließ dem Kreml keine andere Wahl, als die Theaterbesucher zu befreien. Doch die gewählten Methoden schienen einem kruden Handbuch für Sicherheitskräfte aus Sowjetzeiten zu entstammen. (...) Das resultierende Chaos und die Bemühungen um Schönfärberei erinnerten an plumpe sowjetische Versuche, mit Krisen wie dem Atomunfall von Tschernobyl 1986 fertig zu werden. (...)"
"El Mundo", Madrid: "Wenn bei einem Gaseinsatz 170 Menschen praktisch auf der Stelle ums Leben kommen, muss es sich bei dem verwendeten Mittel um ein Giftgas oder um ein Betäubungsmittel gehandelt haben, das in einer tödlichen Dosis eingesetzt wurde. (...)

Es hätte sicherlich noch schlimmer kommen können, und alle Geiseln hätten sterben können. Aber auch so gibt der schreckliche Ausgang des Geiseldramas Anlass zu der Frage, welches die Prioritäten der russischen Führung waren. Hatten die Verantwortlichen vielleicht die Wirkung des Gases nicht richtig eingeschätzt? War die Rettung des Lebens der Geiseln wirklich ihre Hauptsorge?"

"Il Messaggero", Rom: "Ist es zulässig, dass man im Kampf gegen die Terroristen eine solch hohe Zahl toter Zivilisten verursacht? Zwar ist es wahr, dass die Terroristen damit gedroht hatten, sie seien bereit, alle Geiseln zu töten. Aber es ist auch richtig, dass sie im Laufe der Geiselnahme einige Menschen freigelassen hatten und dass die Verhandlungen vielleicht hätten fortgesetzt werden können.

Auch in Zeiten eines bewaffneten Konflikts müssen die Schäden für Zivilisten im kleinstmöglichen Rahmen gehalten werden, und sie müssen zugleich durch unbedingte Notwendigkeiten gerechtfertigt sein."

"Corriere della Sera", Mailand: "Putin hat die Solidarität nach dem 11. September ausgenutzt, um vom Westen die Nichteinmischung in die Menschenrechtsverletzungen zu erreichen, die von russischen Militärs in der Rebellenregion begangen werden. (...)

Der Westen hat gute Gründe zur Selbstkritik. Ohne eine Destabilisierung Russlands fördern zu wollen, was gegen das westliche Interesse wäre, müssen Europa und Amerika jedoch versuchen, Putin dazu zu bringen, Verhandlungen im Zeichen einer echten und weit reichenden Autonomie Tschetscheniens zu eröffnen."

"Libération", Paris: "Kann man bei 120 oder vielleicht 150 getöteten Geiseln noch von einem Erfolg, oder einem halben Erfolg sprechen? In Paris, Washington oder London könnte man das gewiss nicht, auch wenn Jacques Chirac, George W. Bush und Tony Blair dem russischen Präsidenten rasch ihre Erleichterung und ihre Solidarität ausgedrückt haben, ohne genau über die Dimension des Dramas in dem Theater in Moskau unterrichtet gewesen zu sein. Es ist die Frage, ob Putin diese tödlich belastete 'Rettung' ohne Schaden übersteht. Schließlich sind die Opfer keine sozialen Randgruppen, sondern gehören zu einer städtischen und gebildeten Schicht der Bevölkerung. Man darf darauf hoffen, dass dieses Drama Überlegungen über die Sinnlosigkeit eines Kolonialkrieges in Tschetschenien auslöst, den Putin wahrscheinlich noch verstärken wird."

"Daily Telegraph", London: "Letztlich wird Moskau irgendeinen Weg finden müssen, um mit den tschetschenischen Forderungen nach Selbstbestimmung umzugehen - ein Projekt, das schon unter Boris Jelzin beschlossen, aber später aufgegeben wurde. Putin ist bisher zögerlich gewesen, auch nur mit dem gemäßigten tschetschenischen Präsidenten Aslan Maschadow zu verhandeln. Und doch gründen sich die besten Hoffnungen für ein sicheres Russland auf die Fähigkeit, Beziehungen zu einem verlässlichen tschetschenischen Regime aufzubauen, das sein eigenes Territorium polizeilich überwachen kann. Leider scheint die Aussicht darauf nun weiter entfernt zu sein als jemals zuvor."

"Der Standard", Wien: "War die hohe Opferzahl in Moskau plus wie sie zu Stande gekommen ist plus wie die Katastrophe verwaltet wurde 'nur' ein allgemeines Versagen der russischen Sicherheitskräfte und Behörden? Oder hat das alles Methode, nämlich die Methode, die auch beim Krieg in Tschetschenien zur Anwendung kommt und die da lautet: Der Staat muss militärischer Sieger bleiben, und auf dem Weg zu diesem Sieg gibt es keine Unverhältnismäßigkeit. Dass dabei auf tschetschenische Zivilisten, die schon durch ihre ethnische Zugehörigkeit gewissermaßen schuldig sind, keine Rücksicht genommen wird, war bekannt - dass diese Rücksichtslosigkeit auch für russische und gar ausländische Zivilisten gilt, ahnen wir spätestens jetzt."

"Berner Zeitung", Schweiz: "Die Hoffnung, dass die schrecklichen Ereignisse die russischen Politiker und Militärs zum Umdenken bewegen werden, ist illusorisch. Der Krieg in Tschetschenien wird vermutlich noch härter und grausamer sein als bisher. Fernab von Moskau sind keine Fernsehkameras installiert, die den schmutzigen Krieg - ob gegen Widerstandskämpfer oder gegen wehrlose Zivilisten - dokumentieren. Jene, die die Geiselnahme planten und durchführten, haben der Sache - dem Kampf für die Unabhängigkeit Tschetscheniens - einen schlechten Dienst erwiesen. Die Grausamkeit im Umgang mit den Geiseln weckt ebenso wenig Verständnis wie die Brutalität der Russen in Tschetschenien. Beide Seiten müssen, und wenn es noch so schwer fällt, nach anderen Wegen zur Lösung des Konflikts suchen."

"Kommersant", Moskau: "Fast alle Geiseln starben, wie die Gesundheitsbehörden zugaben, an dem von den Spezialeinheiten eingesetzten Gas. Doch die Spezialeinheit 'Alfa' hatte dieses Gas nicht in ihren Ausrüstungsbeständen. Man darf keinesfalls ausschließen, dass die getöteten Geiseln Opfer eines Tests im Kampf gegen den weltweiten Terrorismus wurden."

"Wedomosti", Moskau: "Niemand darf sie (die Spezialeinheiten) für den Einsatz verurteilen. Immerhin wurden Hunderte von Menschen gerettet. Auch die Amerikaner gaben am 11. September den Befehl zum Abschuss der entführten Passagierflugzeuge aus, um mit dem Tod von Dutzenden Passagieren an Bord das Leben von tausenden Menschen auf der Erde zu retten."

"Rzeczpospolita", Warschau: "Die ersten Informationen waren triumphierend. Die Geiseln wurden ohne Verluste befreit. Nun wissen wir schon von fast 120, die beim Einsatz von Gas starben. Von Gas, dessen Gebrauch die russischen Behörden lange dementierten. Wir wissen auch, dass die Information unwahr war, dass die russischen Kräfte angriffen, als die Tschetschenen begannen, Geiseln zu töten. (...) Wir wissen überhaupt nicht, ob sie bereit waren, ihre Drohungen wahr zu machen. In ähnlichen Situationen verhandeln demokratische Mächte, selbst in Peru, so lange wie möglich. Die russischen Machthaber gingen das höchste Risiko ein, ohne vorher andere Möglichkeiten zu prüfen. (...)

In demokratischen Ländern würde diese Situation einen Skandal auslösen. In Russland ist es wahrscheinlicher, dass der Präsident noch mehr als der starke Mann angesehen wird, von dem die Russen träumen."



MOSKAU

Spiegel: Putin droht Terroristen mit Massenvernichtungswaffen
Nach dem gewaltsamen Ende der Geiselnahme in Moskau hat Wladimir Putin angekündigt, im Kampf gegen den Terrorismus Gleiches mit Gleichem zu vergelten. Die Bundesregierung forderte die EU unterdessen auf, mit dem russischen Präsidenten über seine Tschetschenien-Politik zu sprechen.

Presseschau: "New York Times", USA: "Die Bereitschaft der tschetschenischen Rebellen, Zivilisten zu ermorden, einschließlich der Berichte, dass sie vor Tagesanbruch am Samstag mit dem Töten von Geiseln begonnen hatten, ließ dem Kreml keine andere Wahl, als die Theaterbesucher zu befreien. Doch die gewählten Methoden schienen einem kruden Handbuch für Sicherheitskräfte aus Sowjetzeiten zu entstammen. (...) Das resultierende Chaos und die Bemühungen um Schönfärberei erinnerten an plumpe sowjetische Versuche, mit Krisen wie dem Atomunfall von Tschernobyl 1986 fertig zu werden. (...)"
"El Mundo", Madrid: "Wenn bei einem Gaseinsatz 170 Menschen praktisch auf der Stelle ums Leben kommen, muss es sich bei dem verwendeten Mittel um ein Giftgas oder um ein Betäubungsmittel gehandelt haben, das in einer tödlichen Dosis eingesetzt wurde. (...)

Es hätte sicherlich noch schlimmer kommen können, und alle Geiseln hätten sterben können. Aber auch so gibt der schreckliche Ausgang des Geiseldramas Anlass zu der Frage, welches die Prioritäten der russischen Führung waren. Hatten die Verantwortlichen vielleicht die Wirkung des Gases nicht richtig eingeschätzt? War die Rettung des Lebens der Geiseln wirklich ihre Hauptsorge?"

"Il Messaggero", Rom: "Ist es zulässig, dass man im Kampf gegen die Terroristen eine solch hohe Zahl toter Zivilisten verursacht? Zwar ist es wahr, dass die Terroristen damit gedroht hatten, sie seien bereit, alle Geiseln zu töten. Aber es ist auch richtig, dass sie im Laufe der Geiselnahme einige Menschen freigelassen hatten und dass die Verhandlungen vielleicht hätten fortgesetzt werden können.

Auch in Zeiten eines bewaffneten Konflikts müssen die Schäden für Zivilisten im kleinstmöglichen Rahmen gehalten werden, und sie müssen zugleich durch unbedingte Notwendigkeiten gerechtfertigt sein."

"Corriere della Sera", Mailand: "Putin hat die Solidarität nach dem 11. September ausgenutzt, um vom Westen die Nichteinmischung in die Menschenrechtsverletzungen zu erreichen, die von russischen Militärs in der Rebellenregion begangen werden. (...)

Der Westen hat gute Gründe zur Selbstkritik. Ohne eine Destabilisierung Russlands fördern zu wollen, was gegen das westliche Interesse wäre, müssen Europa und Amerika jedoch versuchen, Putin dazu zu bringen, Verhandlungen im Zeichen einer echten und weit reichenden Autonomie Tschetscheniens zu eröffnen."

"Libération", Paris: "Kann man bei 120 oder vielleicht 150 getöteten Geiseln noch von einem Erfolg, oder einem halben Erfolg sprechen? In Paris, Washington oder London könnte man das gewiss nicht, auch wenn Jacques Chirac, George W. Bush und Tony Blair dem russischen Präsidenten rasch ihre Erleichterung und ihre Solidarität ausgedrückt haben, ohne genau über die Dimension des Dramas in dem Theater in Moskau unterrichtet gewesen zu sein. Es ist die Frage, ob Putin diese tödlich belastete 'Rettung' ohne Schaden übersteht. Schließlich sind die Opfer keine sozialen Randgruppen, sondern gehören zu einer städtischen und gebildeten Schicht der Bevölkerung. Man darf darauf hoffen, dass dieses Drama Überlegungen über die Sinnlosigkeit eines Kolonialkrieges in Tschetschenien auslöst, den Putin wahrscheinlich noch verstärken wird."

"Daily Telegraph", London: "Letztlich wird Moskau irgendeinen Weg finden müssen, um mit den tschetschenischen Forderungen nach Selbstbestimmung umzugehen - ein Projekt, das schon unter Boris Jelzin beschlossen, aber später aufgegeben wurde. Putin ist bisher zögerlich gewesen, auch nur mit dem gemäßigten tschetschenischen Präsidenten Aslan Maschadow zu verhandeln. Und doch gründen sich die besten Hoffnungen für ein sicheres Russland auf die Fähigkeit, Beziehungen zu einem verlässlichen tschetschenischen Regime aufzubauen, das sein eigenes Territorium polizeilich überwachen kann. Leider scheint die Aussicht darauf nun weiter entfernt zu sein als jemals zuvor."

"Der Standard", Wien: "War die hohe Opferzahl in Moskau plus wie sie zu Stande gekommen ist plus wie die Katastrophe verwaltet wurde 'nur' ein allgemeines Versagen der russischen Sicherheitskräfte und Behörden? Oder hat das alles Methode, nämlich die Methode, die auch beim Krieg in Tschetschenien zur Anwendung kommt und die da lautet: Der Staat muss militärischer Sieger bleiben, und auf dem Weg zu diesem Sieg gibt es keine Unverhältnismäßigkeit. Dass dabei auf tschetschenische Zivilisten, die schon durch ihre ethnische Zugehörigkeit gewissermaßen schuldig sind, keine Rücksicht genommen wird, war bekannt - dass diese Rücksichtslosigkeit auch für russische und gar ausländische Zivilisten gilt, ahnen wir spätestens jetzt."

"Berner Zeitung", Schweiz: "Die Hoffnung, dass die schrecklichen Ereignisse die russischen Politiker und Militärs zum Umdenken bewegen werden, ist illusorisch. Der Krieg in Tschetschenien wird vermutlich noch härter und grausamer sein als bisher. Fernab von Moskau sind keine Fernsehkameras installiert, die den schmutzigen Krieg - ob gegen Widerstandskämpfer oder gegen wehrlose Zivilisten - dokumentieren. Jene, die die Geiselnahme planten und durchführten, haben der Sache - dem Kampf für die Unabhängigkeit Tschetscheniens - einen schlechten Dienst erwiesen. Die Grausamkeit im Umgang mit den Geiseln weckt ebenso wenig Verständnis wie die Brutalität der Russen in Tschetschenien. Beide Seiten müssen, und wenn es noch so schwer fällt, nach anderen Wegen zur Lösung des Konflikts suchen."

"Kommersant", Moskau: "Fast alle Geiseln starben, wie die Gesundheitsbehörden zugaben, an dem von den Spezialeinheiten eingesetzten Gas. Doch die Spezialeinheit 'Alfa' hatte dieses Gas nicht in ihren Ausrüstungsbeständen. Man darf keinesfalls ausschließen, dass die getöteten Geiseln Opfer eines Tests im Kampf gegen den weltweiten Terrorismus wurden."

"Wedomosti", Moskau: "Niemand darf sie (die Spezialeinheiten) für den Einsatz verurteilen. Immerhin wurden Hunderte von Menschen gerettet. Auch die Amerikaner gaben am 11. September den Befehl zum Abschuss der entführten Passagierflugzeuge aus, um mit dem Tod von Dutzenden Passagieren an Bord das Leben von tausenden Menschen auf der Erde zu retten."

"Rzeczpospolita", Warschau: "Die ersten Informationen waren triumphierend. Die Geiseln wurden ohne Verluste befreit. Nun wissen wir schon von fast 120, die beim Einsatz von Gas starben. Von Gas, dessen Gebrauch die russischen Behörden lange dementierten. Wir wissen auch, dass die Information unwahr war, dass die russischen Kräfte angriffen, als die Tschetschenen begannen, Geiseln zu töten. (...) Wir wissen überhaupt nicht, ob sie bereit waren, ihre Drohungen wahr zu machen. In ähnlichen Situationen verhandeln demokratische Mächte, selbst in Peru, so lange wie möglich. Die russischen Machthaber gingen das höchste Risiko ein, ohne vorher andere Möglichkeiten zu prüfen. (...)

In demokratischen Ländern würde diese Situation einen Skandal auslösen. In Russland ist es wahrscheinlicher, dass der Präsident noch mehr als der starke Mann angesehen wird, von dem die Russen träumen."