Tuesday, October 14, 2003

RECLAIM THE STREETS

Um die 1000 Menschen nahmen sich letzten Samstag 11.10.2003 für mehrere Stunden einige Strassen Zürichs. Oft "Sauvage"oder in aehnlichem Sinne seit weniger langer Zeit "Reclaim the Streets" genannt. Beides zielt darauf ab, sich Plaetze und Strassen für einige Stunden zu nehmen, autofrei zu machen, das Geschehen selbst zu bestimmen und vielleicht auch herrschende Codes zu entstellen.

Aufgerufen wurde, um sich der zunehmenden Enge in Zürich zu widersetzen und Freiraeume einzufordern. Die Verdraengungspolitik wird auch in der Stadt Zürich für mehr und mehr Menschen spürbar. 'Es ist erlaubt, was nicht stoert': "Aufwertung" der Quartiere durch Kommerzialisierung und Repression/Vertreibung; Polizeieinsaetze gegen illegale, laute Parties; R?umung besetzter Haeuser usw. usf.
Diese Vorwürfe haben sich mehr als best?tigt, als die Polizei versuchte, wie schon in Basel oder Zug [1+2] geschehen, den Umzug von Anfang an zu blockieren und ihn waehrend des Abends mehrmals mit Traenengas, Gummigeschossen und Pfefferspray angriff. U.a. durch das Zusammenkommen von Menschen aus verschiedenen Zusammenhaengen, Subkulturen und Szenen entwickelte sich eine Dynamik und Selbstbestimmung, die so einfach nicht aufzuloesen war. So konnte die Polizei zwar die Innenstadt bzw. den Kreis 1 abriegeln und 5 Personen bis zum naechsten Morgen festnehmen, das Verhindern und Bestimmen der Reclaim the Streets war für sie aber nicht durchzusetzen. Der autoritaeren Doktrin 'es ist erlaubt, was nicht stoert' wurde getrotzt...

Geschichte, Kritik und Konzepte: Reclaim the Streets: Karneval und Konfrontation (Textstücke) | Spass kann auch Widerstand machen | Reclaim The Streets! Do or Die 1997 (english)

die bürgerlichen medien werden ihrem ruf gerecht..., kommentar zu SDA meldung und bericht






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