Wednesday, August 06, 2003

OCCUPIED TERRITORIES

Spiegel: "Die Liste ist ein Witz"

15.000 Palästinenser hat Israel während der Intifada in Gefängnisse gesperrt. 1500 warten noch heute auf einen Prozess. Jetzt kommen rund 330 Gefangene frei. Doch die Palästinenser fühlen sich betrogen: Israel entlässt nur die ganz kleinen Fische

Fast 6000 Palästinenser sitzen derzeit noch in israelischer Haft. Die meisten von ihnen wurden bei groß angelegten Militärrazzien während der Intifada im vergangenen Jahr verhaftet - darunter auch 350 Minderjährige. Ingesamt über 15.000 Palästinenser hatten die Iraelis in ihrem Kampf gegen den palästinensischen Terror festgesetzt unter dem Verdacht, sich an Gewalttaten gegen Israel beteiligt zu haben. Mitunter genügte es für eine Festnahme, ein Mann unter 50 zu sein. Bisweilen wurden halbe Dörfer abgeführt - mit Augenbinde und auf dem Rücken gefesselten Händen.

Dem Palästinenser-Premier, der dringend darauf angewiesen ist, der Bevölkerung Fortschritte vorweisen zu können, erschwert Israel den Job jedenfalls gefährlich. Derzeit verhandelt er mit den Terrorgruppen über eine Verlängerung des Waffenstillstandes. Sie präsentierten ihm eine einfache Rechnung: Seit dem Beginn der Waffenruhe vor mehr als einem Monat hat Israel fast so viele Palästinenser festgenommen, wie jetzt freikommen.

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