ISRAEL

Heise: Israel verhindert Mäßigung der Hamas
Scharons militärische Strategie steht in wachsendem Widerspruch zur amerikanischen Irak-Politik

Die israelischen Militäraktionen in den besetzten Gebieten werden von den USA seit einiger Zeit streng bewertet. "Das ist nicht akzeptabel", kommentierte Washington die Bedrohung des palästinensischen Präsidenten Jassir Arafat Ende September. Mit dieser Reaktion hatte die israelische Regierung nicht gerechnet und lieferte die Erklärung für den Meinungsumschwung der Amerikaner gleich mit. "Wir hätten nicht gedacht, dass der Angriff auf den Irak so kurz bevorsteht", erklärte Verteidigungsminister Benjamin Ben-Elieser. Die Armee hat sich seither zwar nur einige Meter von Arafats zerstörtem Amtssitz in Ramallah zurückgezogen. Nun ist aber die Gefahr minimiert, dass sein Büro von einem Panzer getroffen wird. Soldaten hatten die Räume "aus Versehen" mit einer Granate beschossen, nur drei Minuten, nachdem Arafat sie verließ. Ein toter Präsident hätte negative Auswirkungen auf die Kooperation einiger arabischer Staaten mit den USA. Die amerikanische Hauptmilitärbasis in der Region musste erst kürzlich wegen Sicherheitsbedenken von Saudi-Arabien ins kleine Emirat Qatar verlegt werden.